Grundsätzlich gehen wir...
...bei komplexen vernetzten Systemen, wie sie in der Regel im Bereich der politischen Institutionen, Prozesse und Netzwerke vorliegen, davon aus, dass eine vorliegende Fragestellung mit Methoden des ganzheitlichen Denkens einer Analyse unterzogen werden soll. Diese Vorgangsweise sollte dann auch eine möglichst hohe Trefferquote aufweisen, um Gesamtzusammen-hänge erfassen und daraus Schlüsse in Bezug auf die Fragestellung ableiten zu können.
Die Praxis zeigt jedoch, dass die antrainierten Denkstrukturen dazu verleiten, komplexe Vorgänge und Abläufe möglichst zu vereinfachen bzw. in Teilfragen zu zerlegen, bis sich daraus ein Verständnis des mit der Fragestellung verbundenen Sachverhaltes ableiten lässt. Diese Vorgangsweise beinhaltet allerdings zumeist eine Reduktion der Fragestellung bzw. des sie bestimmenden Sachverhaltes auf eine lineare (eindimensionale) Betrachtung, was in aller Regel zu einer unvollständigen, manchmal sogar falschen Beschreibung führt.
MEFRA...
...zielt daher darauf ab, mehrere Dimensionen in die Beschreibung von Fragestellungen und der sie bestimmenden Sachverhalten einzubinden. Da dies die Vorstellungskraft klassischer Denkstrukturen überfordert, ist es hilfreich, mathematische Modelle heranzuziehen.
Die Methode der Fraktalanalyse (MEFRA) stellt einen sehr komplexen und über viele Jahre von emer. Univ. Prof. DDr. Helmut Detter entwickelten Ansatz dar. Seine in Theorie und Praxis entwickelte Analysemethode erlaubt eine mehrdimensionale Beschreibung komplexer und vernetzter Fragestellungen, was bei politischen Prozessen insofern hilfreich ist, als eine wachsende Zahl an Einflussparametern zu erfassen ist, die auf bestimmte Sachverhalte einwirken bzw. diese verursacht haben.
In einer politischen Analyse
basiert der Einsatz von MFD auf drei Schritten - Desk Research,
Expertenkonsultationen, Beschreibung der Fragestellung in fraktaler
Dekomposition - als Grundlage für eine qualifizierte Diskussion und weitere
politische Analysen.
In der bisherigen Praxis...
...der Anwendung der MFD hat sich die Methode des Brainstormings als Instrument in Schritt 3 bewährt. Ziel dieses Brainstorming-Prozesses ist es, eine Reihe von Einflussparametern zu sammeln, die die Grundannahme beschreiben. Diese Einflussparameter werden hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Fragestellung gewichtet, wobei die drei einflussreichsten Parameter herausgefiltert werden sollen. Auf dieser Basis werden die Einflussparameter schrittweise in das fraktale Modell eingeführt.
Diese Methode ermöglicht die Beschreibung der bestimmenden Fragestellung anhand von drei Haupteinflussparametern, die in der ersten Strukturkreisebene definiert wurden und in den nächst niedrigeren Strukturkreisebenen detailliert werden (siehe Abbildung).
Die Einflussparameter müssen
mit einem hohen Maß an Genauigkeit identifiziert werden. Die Reduzierung der
Anzahl auf drei ergibt sich aus der Tatsache, dass das Dreibein in der
Naturwissenschaft ein stabiles System darstellt. Die Selbstähnlichkeit des Fraktals
erlaubt es, die Einflussparameter immer genauer zu beschreiben.